Struktur des Fells
Es ist nicht immer einfach, die genaue Fellfarbe/Zeichnung und Schenkung beim Frettchen zu definieren weil es noch keinen offiziellen und vor allem Einheitlichen "Standard" gibt wie es bei Katzen und Hunden der Fall ist. Hinzu kommen noch andere Faktoren, die das zuordnen einer Fellfarbe und Zeichnung erschweren, dazu gehört zum Beispiel das Alter des Frettchens, der Reproduktionsstatus (kastriert - Sterilisiert oder Unkastriert, vor allem weil Frettchen die nicht kastriert während der Ranzzeit gelblich gefärbtes Fell haben aufgrund der öligen Substanz der von Talgdrüsen erzeugt wird) und insbesondere der Fellwechsel, denn das Fell ist im Sommer kürzer, "leichter" und dunkler gefärbt, während in den kalten Monaten das Fell länger, dichter und dunkler ist. Durch den Fellwechsel kann das Fell so sehr erhellen das auch die Farbintensität (Pattern) ändert. Der Grund für diese markanten Änderungen ist sehr simpel: Im Sommer ist die Unterwolle kürzer und weniger dicht als im Winter somit gibt es zwischen der primärhaar und sekundärhaar weniger Kontrast und das Fell scheint dunkler, im Winter passiert das Gegenteil, die untervolle ist dichter, länger und „Luftig“ dadurch gibt es ein deutlicheren Kontrast und das Fell erscheint heller.
Primärhaare: (auch Leithaare oder Grannenhaare genannt) Die Primärhaare bilden durch die härtere Struktur das schützende Oberteil des Felles und tragen Hauptsächlich zur Färbung und Farbintensität bei. Diese festen und robusten Haare dienen dazu, das Unterfell vor äusseren Einflüssen zu schützen es trocken und als zusätzliche Isolation angenehm warm zu halten. Sie sind glatt, gesetzt, kräftig, lang (bei Kurz und Halblanghaar Frettchen länger als die Unterwolle, bei Angora Frettchen sind sie etwa Gleichlang) und gleichmässig zur Spitze hin verjüngt. Durch den Haarbalgmuskel die unterhalb der Talgdrüse am Fell ansetzen, können sie sich aufrichten (sträuben).
Unterwolle: (auch Sekundärhaare, Unterfell oder Wollhaare genannt) Sekundärhaare liegen der Haut am dichtesten an, sie sind bei Kurz und Halblanghaar Frettchen deutlich kürzer, dünn, gekräuselt und besitzen kein Haarmark. Die dicht aneinander stehenden Wollhaare umgeben die eigentlichen Primärhaare. Sie bilden das Unterfell (Unterwolle), das vor allem im Dienste der Wärmeisolierung steht. Wollhaare besitzen je nur eine Talgdrüse und keinen Haarbalgmuskel und ähneln dem Flaum der Küken.
Farbverteilung
Die Fellfarbe eines Frettchens bezieht sich auf die Farbverteilung und Intensität (Pattern) des einzelnen Primärhaares. Je nach dem wie stark pigmentiert das einzelne Haar und die Unterwolle braun-grau oder weiss ist, wirkt das gesamte Erscheinungsbild hell oder dunkel. Als Beispiel, die deutlichen Abzeichnungen am Hals, Extremitäten, Rute und Maske (falls vorhanden) erscheinen dadurch dass die primärhaare komplett pigmentiert und die unterwolle an diesen stellen ebenfalls dunkel ist.
ABZEICHNUNGEN
Bei allen Fellzeichnungen haben Frettchen dunkler gefärbte Rute, Pfoten, Rücken, Nacken, Hals und wenn vorhanden Maske. Je nach Pattern (Self, Solid, Standard Point oder Roan) sind diese mehr oder weniger abgegrenzt. Die Abzeichnungen sind dunkler weil die Primärhaare an diesen stellen zu 3/4 dunkel (je nach Farbe Schwarz, schwarz-Braun, Chocolate oder Pastell farben) gefärbt sind dadurch entsteht der kontrast zum Rumpf. Ausnahme beim Self Frettchen diese haben auch am Rumpf komplett Pigmentierte Primärhaare.
Das "Schimmel"- Frettchen
Ein „Schimmel“ Frettchen wird mit beliebiger Farbe und Pattern jedoch immer in Kombination einer Schekung (Milkmouth, Panda, Blaze usw.) geboren und hellt im Lauf der Jahre (bzw. Fellwechsel) aufgrund des Grey-Gens (das nur bei "Schecken" vorhanden ist) auf. Das Schimmel Frettchen wird mit der durch die anderen Farbgene festgelegten Grundfarbe geboren. Im Laufe der Jahre bekommt es dann immer mehr weisse Haare, es schimmelt aus. Beim Ausschimmeln verliert das Tier fortschreitend die Farbpigmente in Fell es kann unterschiedlich lange dauern, doch mit der Zeit werden alle Schimmel fast oder komplett weiss. Grundsätzlich gilt: Desto mehr weisse Stichelhaare ein Frettchen besitzt desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das es träger des Grey-Gens ist und somit aufhellt.